Zeichenkohle
Zeichenkohle

Zeichenkohle ist eines der ältesten Zeichenutensilien und wurde bereits in der Steinzeit verwendet und noch bis ins Mittelalter hinein war es ein gängiges Hilfsmittel. Allerdings wurde es nur zum Vorzeichen oder zur Übung genutzt. Mittlerweile findet die Kohle wesentlich mehr Würdigung, da sie für Skizzen, bis hin zum Anfertigen richtiger Zeichnungen genutzt wird.
Man unterscheidet grundlegend zwischen zwei Sorten, Reißkohle und natürlicher Zeichenkohle. Die Reißkohle besteht aus gemahlener Kohle und Ruß, sowie Ton und einem Bindemittel.
Es gibt Zeichenkohle zum Teil in Stäbchenform, aber auch als Stifte. Quasi Kohle mit Holz-Ummantelung. Es muss aber nicht immer Holz drum sein, es gibt sie auch mit einer dünnen Schicht Folie außen rum.
Natürliche Zeichenkohle oder Reißkohle?
Die natürliche Zeichenkohle wird aus kleinen Stöckchen hergestellt. Dieser wird getrocknet und anschließend verbrannt. Die natürliche Zeichenkohle ist besonders leicht verwischbar und entfernbar, da in dieser kein Bindemittel enthalten ist. Dadurch ist die natürliche Zeichenkohle besonders gut geeignet für schnelle Skizzen, da sie sich schnell anbringen, verwischen und entfernen lassen. Sie ist relativ hell und hat einen leicht bläulichen Ton, da kein Ruß in dieser Kohle enthalten ist. Die natürliche Kohle ist allerdings nicht geeignet für Künstler, die besonders auf Details setzen und besonders viel tiefe im Bild haben wollen.
Die Reißkohle ist dunklerer und hat einen gleichmäßigeren Abrieb. Sie ist ebenfalls leicht verwisch bar, aber wesentlich schlechter als die natürliche Zeichenkohle. Genauso ist sie auch weniger leicht zu entfernen.
Die Reißkohle gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. Von weich bis mittel bis hart, es ist ganz abhängig von der Zusammensetzung, vergleichbar mit den Pastellkreiden. Der Vorteil der weichen Kohle, ist die Möglichkeit, dunklere und tiefere Farbtöne zu erzeugen. Gleichzeitig wird es aber auch schwerer mit ihnen zu zeichnen. Eingesetzt wird diese häufig in der Porträt Zeichnung, da die Zeichenkohle durch das verwischen und ineinander übergehen einen eigenen Charakter bekommt.
Bei Zeichenkohle ist es wichtig die entstandenen Zeichnungen zu fixieren. Hierfür eigenen sich die Handelsüblichen Fixative. Verwendet man Firnisse auf Alkohol Basis, wird die Kohle dunkler, verliert einen Teil der typischen Optik und es kann dazu kommen, dass man einzelne Striche wieder deutlicher sieht.
Alternativ zur Zeichenkohle gibt es auch noch Graphitstifte.
Tipps zum Zeichnen mit Kohle

Sicherlich kann man einfache normale Radiergummis verwenden, allerdings ist es wesentlich besser Knetradiergummis zu verwenden. Diese werden speziell für Kohlezeichnungen hergestellt. Sie sind weich und erinnern vom Gefühl her ein wenig an feuchten Ton. Man kann dem Radierer jede Form geben die man haben möchte, wodurch er sich auch zum Radieren kleiner Stellen eignet.
Das Papier hat am besten eine aufgeraute Struktur, damit die Pigmente hängen bleiben und besser greifen.
Da das Bild auch nach einiger Zeit so aussehen soll wie am Anfang, sollte man sehr behutsam mit dem Papier umgehen. Knicke, Dellen und Risse sollten möglichst gemieden werden. Auch vor UV-Strahlung sollte man das Bild schützen, da es sonst schnell verblassen kann.
Die Zeichnungen auf dem Papier sollte man auch nicht knicken, nicht rollen und die Oberfläche allgemein nicht berühren.
Da Kohlezeichnungen sehr schnell verschmieren, ist es Ratsam ein zusätzliches Papier zu verwenden, um das bereits gemalte abzudecken, sodass man mit der Hand nichts verwischt. Mit Schleifpapier ist es möglich die Stifte „anzuspitzen", so dass man auch kleine Stellen präzise malen kann.
Zeichnet man das Bild an einer Staffelei, hat es den Vorteil das man nicht direkt das Blatt mit der Hand berührt, wodurch man weniger verschmiert.