Ölmalfarben • Ratgeber für Hobby, Schule & Kunst
Ölmalfarben - Malen mit Ölfarben
Ölfarben sind bereits seit Hunderten von Jahren in Verwendung. Ähnlich wie Temperafarben haben sie einen Anteil an Öl im Bindemittel, allerdings wesentlich höher.
Aufgrund des Ölanteils in der Farbe lässt sie sich nicht mit Wasser verdünnen, hierfür wird ein Terpentinersatz benutzt. Man sollte allerdings nicht den billigen Terpentinersatz aus dem Baumarkt nehmen, da dieser gesundheitsschädlich ist.
Das Öl ist von natürlichen Pflanzen, die sowohl aus heimischer als auch aus einer exotischen Herkunft stammen können. Es sind Öle wie Leinöl, Nussöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Hanföl, Safloröl, Rizinusöl, Perillaöl, Tungöl, Oiticiaöl. Mittlereile werden aber auch von der Industrie synthetische Öle hergestellt. Man kann prinzipiell alle Pigmente verwenden, die auch für andere Bindemittel geeignet sind.
Eigenschaften und Besonderheiten von Ölfarbe
Die Konsistenz ist sehr zäh und erinnert etwas an Zahnpasta. Das Malen mit Ölfarben bedarf einige Erfahrung und Geduld. Auch der Geruch ist sehr gewöhnungsbedürftig, aufgrund der Intensivität.
Ist die Farbe erstmal getrocknet, ist sie wasserfest, säure- und alkalibeständig. Während sie noch trocknet, vergrößert sich das Farbvolumen.
Man sollte darauf achten, den richtigen Malgrund zu verwenden. Wegen des hohen Fettanteils und des Gewichtes der Farbe brauch man einen stabilen Untergrund, wie zum Beispiel Holz oder eine straff gespannte Leinwand. Zusätzlich sollte man den Malgrund grundieren, da die Farbe sonst abwandert und das Pigment nicht genügend gebunden wird.
Auch das Mischen ist nicht so einfach wie man denkt. Man kann Ölfarben nur bedingt mit anders konzipierten Farben mischen. Dafür braucht man bestimmte Verdünnungs- bzw. Lösemittel.
Es gibt mittlerweile auch Ölfarbe die man mit Wasser verdünnen kann. Das dafür verwendete Öl wurde modifiziert, das heißt die Ölmoleküle wurden aufgespalten, sodass man leichter Wasser in die Farbe beimischen kann. Für diese Ölfarbe braucht man in der Regel dann keine weiteren Malmittel. Man kann die Wasserlösliche Farbe auch mit anderen Ölfarben mischen, nur ist sie dann halt nicht mehr Wasserlöslich.
Vorteile von Ölfarben
Das Öl verändert die Struktur der Pigmente so gut wie gar nicht, wodurch die Farben leuchtend intensiv sind. Außerdem sind die Ölfarben langlebend und Lichtecht, das heißt sie verblassen nicht. Allerdings werden sie irgendwann rissig, es benötigt aber sehr viele Jahre, bevor es soweit kommt.
Nachteile von Ölfarben
Es braucht sehr lange zum Trocknen. Ein flüssiggemaltes Bild 1-2 Tage, ein flächig bemaltes Bild 4-6 Tage und ein pastos gemaltes Bild trocknet 8-12 Tage lang.
Die Farbe ist gesundheitsschädlich und ungeeignet für starke Allergiker oder Asthmatiker, wenn sie nicht in einem Raum mit guter Luftzufuhr verwendet wird.