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Gouache und Tempera Farben: Was sind die Unterschiede?

Von Schülern, aber auch einigen Läden werden Gouachefarben und Temperafarben gern einmal gleichermaßen als letztere bezeichnet. Was haben die beiden Farbarten gemeinsam, was unterscheidet sie und welche anderen wesentlichen Merkmale haben sie?

Gemeinsamkeiten von Gouache und Temperafarben

Beide Farbarten haben italienische Namen und einen wässrigen Anteil der aus Leim bestehen kann. Beide lassen sich sowohl lasierend dünn wie Aquarellfarben, oder aber cremig pastös wie Ölfarben verwenden.

Wie unterscheiden sich Tempera- und Gouachefarben?

Die Unterschiede werden schnell deutlich, schauen wir uns die grundlegenden Eigenschaften der einzelnen Farben an.
Gouache, von Gouazzo- zu Deutsch „Pfütze“, besteht aus groben Pigmenten und Kreide die mit Gummi Arabikum angemischt wurden. Die flüssigen Farben lassen sich fertig gemischt kaufen und hervorragend verdünnen oder mischen. Sie sind daher bei Schülern wie Künstlern sehr beliebt.

Tempera, von Teperare, was übersetzt so viel wie „Mischen“ bedeutet, lässt sich meist nur in Form hochwertiger pulverförmiger Pigmente kaufen da sie, einmal angemischt, schnell verderben. Diese werden mit einem Wasseranteil – Leim, Ei, Wachs, Seife… und einem Ölanteil vermischt. Der Wasseranteil ist dabei namensgebend für die spezielle Temperaart, etwa Ei-Tempera. Der Ölanteil besteht aus trockenen Ölen wie Mohn-, Lein- oder Walnussöl, sowie daraus hergestellten Lacken, Wachsen und Harzen. Bei einem größeren wässrigen Anteil spricht man von magerer Farbe, welche dem Gemälde eine krümelige Struktur verleiht. Temperafarbe ist eine fette, ölhaltige Farbe, welche deutlich glänzender, flexibler und wasserunempfindlicher ist. Das langsame Trocknen und die Flexibilität machen die Farbe sehr altersbeständig, ohne dass sich Risse bilden.

Flexibel und wassergeschützt ist die Gouache Farbe wiederum keineswegs – wird sie zu dick aufgetragen, bröckelt sie schnell und auch eingetrocknete Farbe lässt sich wieder malbar anmischen oder aus Kleidung herauswaschen. Die geruchlose Farbe hellt während der schnellen Trocknung etwas auf und die samtige Oberfläche lässt sich mit einem Firnis schützen.

Aufgrund der Verfügbarkeit und der leichten Anwendung, ist Gouache heute weit verbreitet. Wurde sie im Mittelalter zunächst nur für grobe Bühnenmalereien verwendet, so findet sie seit dem 15. Jahrhundert auch in den Entwürfen oder Untermalungen von Ölgemälden Anwendung. Die Gouache Farbe selbst lässt sich dabei ohne Untermalung oder Lasur direkt auf Papier, Karton oder Leinwand verwenden und auch weiß ist dabei gut deckend.

Temperafarbe, welche zunächst für Mumienporträts Verwendung fand, ist deutlich schwieriger zu benutzen, insbesondere bei Übergängen.

Ausschlaggebend für die Unterscheidung der beiden Farben ist der Ölanteil, welcher für die verschiedenen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten verantwortlich ist.

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